Morbach. Der Gewerbe- und Verkehrsverein hat im Einkaufsort eine eigene Geschäftsstelle eingerichtet. Auf diese Weise wird die Vertretung von Einzel- und Großhändlern, Dienstleistern, Gastronomen und Hoteliers optisch präsenter. Doch das ist nicht der einzige Grund.

Ohne den Morbacher Gewerbe- und Verkehrsverein würde der Veranstaltungskalender der Einheitsgemeinde deutlich dünner ausfallen. Morbacher Frühling, Gewerbeschau, Weihnachtsmarkt – um nur schon mal drei wichtige zu nennen. Was der Vorstand des organisierten Handels und Gewerbes übers Jahr alles stemmt, ist nicht so offensichtlich. Doch zumindest ist der Verein in der Zwischenzeit in Morbach optisch präsenter. Denn er hat inzwischen eine eigene Geschäftsstelle in einem ehemaligen Ladenlokal in der Hebegasse als Büro- und Lagerraum.

Geschäftsstelle Als einen wichtigen Grund dafür führt Sarah Sauer von der Apotheke am Oberen Markt, im Vorstand zuständig für Veranstaltungen, die „zunehmende Bürokratie“ ins Feld. Von der Abwicklung der Einkaufsgutscheine bis etwa zur Organisation des Morbacher Herbstes, der jedes Jahr von rund 10 000 Menschen besucht wird, ist viel zu tun. „Was wir hier ehrenamtlich schaffen, reicht für eine kleine Event­agentur“, betont die Apothekerin.

In der Vergangenheit hatte jeder der fünf Vorstände einen Teil der Akten. „Das wollten wir auf jeden Fall zentralisieren“, schildert die Vorstandssprecherin Ina Mertiny-Dombrowski. Dass jemand Externes Zugriff auf Daten hat, das sei nicht gewollt. Es handle sich ja schließlich auch um vertrauenswürdige Infos. Aber man wollte mit dieser Entscheidung noch mehr Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der Verein fülle damit auch ein zusätzliches Schaufenster. Dort können sich vor allem Vereinsmitglieder, die ihr Unternehmen außerhalb des Ortskerns betreiben, präsentieren. Derzeit sind dort Kommunionskleider und -anzüge von Ramona Köhler aus Bischofsdhron und Möbel der Morbacher Firma Holzwurm Naturholzmöbel Handels-GmbH ausgestellt. Eine Anlaufstelle für Kunden soll die Geschäftsstelle derzeit nicht werden. Für fixe Öffnungszeiten bräuchte man Personal. Und das wolle man derzeit nicht einstellen. „Wir wollen verantwortungsvoll mit dem Geld unserer Mitglieder umgehen“, sagt Mertiny-Dombowski, Inhaberin eines Optik- und Schmuckgeschäftes.

Auch Morbach hat durchaus Probleme mit Leerständen. Aber: „Morbach ist ein gesunder und attraktiver Standort“, sind sich die beiden Vorstandsmitglieder einig. Auch wenn der eine oder andere Laden schließe, es kommen auch immer wieder neue Geschäfte hinzu. Und andere – etwa Möbel Schuh oder die Firma Kruel, die mit Autoteilen und Industriebedarf handelt – haben erheblich erweitert oder sind gerade im Begriff, es zu tun. Dass der Standort interessant sei, zeige sich auch an Geschäftsübernahmen, etwa die Übernahme des Raiffeisen-Marktes von der Firma Schünke. Der Gewerbe- und Verkehrsverein bemühe sich, den Standort Morbach noch atttraktiver zu machen und mehr Kunden nach Morbach zu locken.

Morbach Karte Ein Instrument dafür ist die Morbach Karte. Sie ist eine Bonuskarte exklusiv für den Einkaufsort Morbach und wurde im April vergangenen Jahres anlässlich des Morbacher Frühlings eingeführt. Mit der Karte können Kunden bei den zahlreichen Teilnehmerbetrieben Punkte sammeln und von diversen Vorteilen profitieren. Inzwischen hat der Verein mehr als 3300 Karten vergeben. Die Karte ist ein „großer Erfolg“, versichern Sauer und Mertiny-Dombrowski. Sie werde intensiv genutzt. Am Samstag, 6. Juli, wird nach rund einem Jahr der Tag der Morbach Karte begangen. Dann werden die Mit-Mach-Betriebe zahlreiche Sonderaktionen rund um die Karte anbieten.

Geschenkgutscheine Ein Renner ist und bleibt der Morbacher Geschenkgutschein. Die Morbacher waren nach eigenen Angaben mit die ersten in der Region, die sie vor mehr als zehn Jahren einführten. Heute werden pro Jahr rund 5000 verkauft.

Verkaufsoffene Sonntage „Grundsätzlich darf ein verkaufsoffener Sonntag nicht mehr einfach so stattfinden, sondern der Gesetzgeber schreibt dafür einen Anlass vor. Das bedeutet nach Angaben der beiden Vorstandsmitglieder jeweils ein „aufwendiges Rahmenprogramm“. Beim Morbacher Frühling mit Weinmarkt (siehe Extra Wichtige Termine) und beim Morbacher Herbst sei das ohnehin gegeben. Letzterer wird unter dem Thema „Holz aus unserer Heimat“ stehen. Im vergangenen Jahr hatte man erstmals auch am Kirmessonntag die Ladentüren geöffnet. Offenbar mit Erfolg, denn in diesem Jahr wird die Veranstaltung wiederholt.

Für den Morbacher Frühling ist ein Gesamtpaket geschnürt worden. Winzer von der Mosel bieten zum wiederholten Mal in Morbach Weine zur Verkostung an. Auch eine Autoausstellung der Morbacher Betriebe ist geplant. Doch es gibt ein weiteres Event am 7. April: Der Morbacher Johnny Klein, Kümmerer bei der Vor-Tour der Hoffnung der Radfahrer, hat eine Benefizveranstaltung organisiert. Radler werden morgens um 9.30 Uhr am Unteren Markt zu einer 40 Kilometer langen Tour zum Osburger Frühlingsmarkt starten und auch wieder zurückfahren.

Die Radfahrer sammeln Spenden und setzen sich ein für krebskranke und hilfsbedürftige Kinder. Schirmherr der Tour ist Norbert Schramm, ehemaliger deutscher Weltklasse-Eiskunstläufer. Er wird aus diesem Anlass nach Morbach kommen.

Gewerbeschau Der Gewerbe- und Verkehrsverein Morbach feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag. Das Jubiläum soll anlässlich der Gewerbeschau im Oktober in der Baldenauhalle gefeiert werden. „Wir sind voll in den Vorbereitungen für das Schaufenster der Morbacher Betriebe“, schildern die beiden Geschäftsfrauen.

Weihnachtsgewinnspiel Mitte November beginnt das bewährte Weihnachtsgewinnspiel. Beim Einkauf erhalten die Kunden Lose. Im Januar werden die rund 40 Gewinner ausgelost. Es gibt 40 Geldgewinne, die in jedem Mitmachbetrieb eingelöst werden können.

Weihnachtsmarkt Dass auch der Weihnachtsmarkt (6. und 7. Dezember) vom Gewerbe und Verkehrsverein ausgerichtet wird, gehört in Morbach nicht zum Allgemeinwissen. Ein Grund dafür ist, dass parallel dazu am Samstag, 6. Dezember, der sogenannte Schwänzchesmarkt, ein Krammarkt, stattfindet, den die Gemeinde Morbach ausrichtet. Doch auch um den Hüttenzauber auf dem Unteren Markt und in der Biergasse inklusive Rahmenprogramm kümmert sich der Verein.

Weitere Events Zweimal im Jahr werden die Kunden zum Spätshoppen eingeladen. Das Sommernachtsshopping findet am Freitag, 5. Juli, statt. Ein Rahmenprogramm ist geplant. Eine weitere lange Einkaufsnacht wird am Freitag, 29. November, unter dem Motto „Der total verrückte Freitag“ angeboten. Das Event wurde von den Modegeschäften initiiert und wird vom Morbacher Gewerbe- und Verkehrsverein unterstützt.

Quelle: Trierischer Volksfreund